Die Geschichte - Fachverband Schankanlagenhersteller

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Die Geschichte vom Fachverband Getränkeschankanlagen e.V.

Die bewegte Geschichte des Fachverbandes seit seiner Gründung im Jahr 1937 füllt mittlerweile viele Seiten. Um den Leser nicht zu ermüden, sollen hier nur die markanten Schritte von damals bis heute zusammengefasst werden. Man möge verzeihen, dass die vielen Namen der Mitglieder und Vorstände, die den Verband selbstlos unterstützt haben, in der Kurzfassung unerwähnt bleiben. Vom Gründungsjahr 1937 bis zum Ende des zweiten Weltkriegs war durch die Staatsmaschinerie alles durchorganisiert. Der Getränkeleitungsreiniger bekam seinen festen Platz. Seinerzeit standen die Chancen günstig für die Anerkennung der Getränkeleitungsreiniger als eigenständige Berufsgruppe. Dazu kam es - wie allgemein bekannt - nicht.

Mit der Berufung von Kurt Stiedl zum kommissarischen Leiter der Fachgruppe Getränkeleitungsreiniger in der Reichsgruppe Handwerk im Jahr 1937 mussten alle andere Vereinigungen in Bezug auf Schankanlagen ihre Arbeit einstellen. Die Zentrale hatte ihren Sitz in Hamburg. Im Jahr 1942 wurden mit Einvernehmen des Reichsstands des deutschen Handwerks Vorschriften für die Ausbildung und Abschlussprüfung der Getränkeleitungsreiniger erarbeitet. Mit der Zerstörung der Hamburger Geschäftsstelle wurden alle Bemühungen, den Berufsstand zu profilieren, zunächst zunichte gemacht.

Im Jahr 1948 erfolgte durch unermüdlichen Einsatz des damaligen 1. Vorsitzenden Kurt Stiedl, Kontakt mit Kollegen im ganzen Land aufzunehmen und die Neugründung am 12. September 1948 in Düsseldorf zu vollziehen. Zur Betreuung der Mitglieder wurden damals in einzelnen Bezirken Vertrauensmänner eingesetzt. Die Männer der erstenStunde hatten kaum vorstellbare Schwierigkeiten zu bewältigen. Der Kampf um die Anerkennung der eigenständigen Berufsgruppe endete 1965 gegen heftigen Widerstand vieler Kollegen mit der Eintragung in die Handwerksrolle B.
Diese Entwicklung enttäuschte um so mehr, wenn man bedenkt, wie nah der damalige Vorsitzende Kurt Stiedl an einer staatlichen Anerkennung mit all ihren Vorteilen war. 1949 nahm der neue Schankanlagenausschuss (DAGsch) seine Arbeit auf. Der 1. und 2. Vorsitzende vertraten den Fachverband in diesem Gremium.
Im Jahr 1960 erfolgte der Anschluss der bis dahin selbstständigen Westberliner Gruppe der Reiniger an den Hamburger Verband. Das 25 Jahre-Verbands-Jubiläum feierten die Verbandsmitglieder 1962 in Hamburg.

Nachdem der damalige Vorsitzende Kurt Stiedl im Juni 1968 verstorben war, wurde die Geschäftsstelle nach 32 Jahren von Hamburg nach Krefeld verlegt, dem Wohnsitz der neuen 1. und 2. Vorsitzenden. Auf den neuen Vorstand warteten viele Aufgaben. Die wichtigste war sicher, die Mitglieder näher zusammenzubringen und das Fachwissen und die Qualifikation voranzutreiben. Die ersten Lehrgänge konnten abgehalten werden. Die zahlreichen verbandsseitigen Kooperationen waren vielen Mitgliedern von Nutzen.

Weniger erfolgreich waren die Annäherungsversuche an das deutsche Handwerk. Die Ansichten der Vertreter des Handwerks waren allzu fest betoniert. Im Mai 1974 wurde beim Amtsgericht Krefeld der auch heute noch gültige Verbandsname Fachverband Getränkeschankanlagen e.V. eingetragen.

Im Jahr 1975 kam es zu einem denkwürdigen Ereignis: Die „IG Schankanlagenbauer und Instandhalter“ und der Fachverband fanden zusammen. Ab 1976 wurde mit Hochdruck an der Novellierung der gesetzlichen Vorschriften mitgearbeitet. Die noch immer gültigen Reinigungsverfahren von 1941 mussten an den Stand der Technik und Hygiene angepasst werden. In den Jahren danach wurden durch die jeweiligen Vorstände mehr und mehr Schritte unternommen, um den Mitgliedern Schulungen anbieten zu können. Das Ergebnis dieser Bemühungen war die Schulung zum „Getränkefachwart“. Somit wurde kontinuierlich die Qualität der Arbeit unserer Mitglieder verbessert.

Im Jahr 1987 wurde vom 1. bis 3. Mai unter großem Zuspruch das 50-jährige Bestehen in Mönchengladbach gefeiert.

Im Jahr 1990, nur knapp ein Jahr nach der Wiedervereinigung, kam es zum Zusammenschluss mit den Kollegen aus den neuen Bundesländern unter den damaligen Vorsitzenden Albert Huppertz (West) und Bernd Becker (Ost).

In den darauffolgenden Jahren wechselte die Geschäftsstelle von Mönchengladbach nach Wiesbaden. Mit der Wahl des neuen Vorstandes zur Jahreshauptversammlung 1994, wurde die Geschäftsstelle nach Abensberg verlegt.

Die zu dieser Zeit tätigen Vorstandsmitglieder unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Othmar Thümmes verstärkten ihre Bemühungen, das Image der Mitglieder zu stärken. Es wurde ein Berufsbild entwickelt, weitere Qualifizierungsmaßnahmen für die Mitglieder geschaffen und die Zusammenarbeit mit Herstellern und Behörden vertieft. Die chemisch-mechanische Schankanlagenreinigung wurde in dieser Zeit unter großen Anstrengungen und gegen viele Widerstände etabliert und zeichnet bis heute die hohe Qualität der Arbeit der Mitglieder aus.

Im Jahr 1996 präsentierte sich der Fachverband erstmalig mit einem eigenen Stand auf der „Brau“ in Nürnberg.

Am 26.4.1997 fanden sich die Mitglieder zum 60-jährigen Jubiläum in Kassel zusammen. Nach einer gelungenen Festveranstaltung hieß es, auf den bisher erreichten Erfolgen aufzubauen.

Nach intensiver Vorbereitung wurde das Qualitätsmanagement - System ISO 9002 unter großer Beachtung der Fachkreise im Jahr 1999 eingeführt.

Viele Mitglieder machten von dem Angebot Gebrauch und ließen sich ebenfalls zertifizieren. In den Jahren 1997/98 mussten neue gesetzliche Regelungen und Anforderungen bewältigt werden. Die Position des Sachkundigen wurde neu definiert. Der Vorstand und die Geschäftsstelle mussten eine wahre Flut von Informationen verschicken und unzählige Fragen beantworten. Die Mitglieder haben sich durch Fortbildungen den hohen Anforderungen gestellt.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung 2001 erklärte der Vorsitzende Othmar Thümmes, dass er sein Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben muss. Mit großem Zuspruch wurde sein Vorschlag, Reinhard Mertens zum neuen 1. Vorsitzenden zu wählen, angenommen.

Mit dem Inkrafttreten der Betriebssicherheitsverordnung und der dazugehörenden befähigten Person am 1.1.2002 ist der technische Bereich der Schankanlagenverordnung außer Kraft gesetzt worden. Der hygienische Teil der Schankanlagenverordnung gilt bis spätestens Juni 2005.

Der Vorstand entschied, seinen Mitgliedern die Ausbildung zur Befähigten Person in eigener Regie anzubieten. Der überwiegende Teil der Mitglieder nahm an den Schulungen teil. Man darf wohl behaupten, dass im Fachverband die größte Anzahl an befähigten Personen für Getränkeschankanlagen organisiert ist. Zur Zeit werden zur weiteren Qualifizierung der Mitglieder drei Schulungsblöcke - Kaufmännisch, Technik und Biologie - permanent durchgeführt.

Zur Jahreshauptversammlung 2003 wird Reinhard Mertens als 1 Vorsitzender und Rudolf Försterling als 2. Vorsitzender und Geschäftsstellenleiter in ihrem Amt Einstimmig bestätigt. 2004 übernimmt Horst Sengel den Vorsitz des QM Zirkels. Das Aufgabengebiet, sowie die Mitgliederanzahl der zertifizierten Betriebe steigt.

2005 fällt nun endgültig die Schankanlagenverordnung. Aus diesem Grunde ist in diesem Jahr vor allem die Schulung der Mitglieder vordergründig. Rechtsvorschriften, Betriebssicherheitsverordnung, Prüfung und Beurteilungspflichten, neues Lebensmittelrecht, Hygienevorschriften, Gültigkeit der Technischen Regeln und vieles mehr muss vermittelt werden um die Mitglieder am Markt zu festigen.

Intensivere Zusammenarbeit mit Behörden, Verbänden, Instituten, Brauereien, Verlegern wird von Seiten des Vorstandes angestrebt.

Am 24. April 2009 stellte sich Reinhard Mertens trotz schwerer Krankheit wieder zur Wahl als 1. Vorsitzender und wurde Einstimmig wieder gewählt. Nach 23 Jahren Vorstandsarbeit stellte sich Rudolf Försterling als 2. Vorsitzender und Geschäftsleiter nicht mehr zur Wahl. Siegmar Richter wurde für dieses Amt Vorgeschlagen und Einstimmig gewählt. Die Geschäftsstelle bleibt weiter in Abensberg.

Trotz Optimismus und Zuversicht hat Reinhard Mertens 1. Vorsitzender am 06.08.2009 den Kampf gegen seine Krankheit verloren. Zum ersten Mal in der Verbandsgeschichte verlor der Verband seine Führungskraft. Diese Nachricht schockierte nicht nur den Vorstand und die Mitglieder, sondern auch die gesamte Fachwelt.

Vorstand und Mitglieder wurden aktiv, damit 2010 eine Neuwahl stattfinden konnte. Für dieses Amt stellte sich zur Jahreshauptversammlung unter anderem Birger Grote aus Hamburg zur Wahl, welche er mit großer Mehrheit gewann.

Der Fachverband hat sich für die Zukunft positioniert. Nicht reagieren, sondern agieren ist die Leitlinie für die nächsten Jahre. Die weitere Qualifizierung der Mitglieder wird neben allen anderen Fragen die Hauptaufgabe bleiben.
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